„Stimmen der Religionen“ - Frankfurter Erlebnisberichte

Entstehung/Idee

In der heutigen Zeit begegnet man Religionen immer wieder im Zusammenhang mit negativen Schlagzeilen. In vielen Fällen wird die eigene Religion als die einzig wahre betrachtet und Zugehörige anderer Glaubensrichtungen werden abgelehnt und diskriminiert. Grund hierfür sind nicht selten Unwissenheit und aus ihr entstehende Vorurteile. Mit unserem Projekt wollten wir deshalb einen tieferen Einblick in die Thematik gewinnen und verschiedene in Frankfurt vertretene Religionsgemeinschaften kennenlernen. Durch den persönlichen Austausch mit ihren Mitgliedern wollten wir hinter die Wand aus Vorurteilen und Halbwissen schauen und einen Blick auf den modernen religiösen Alltag werfen. In diesem Rahmen organisierten wir verschiedene, auch ungewöhnliche, Veranstaltungen, bei denen wir in kleinen Gruppen verschiedene Menschen aus Frankfurt, ihre Religionen und Bräuche genauer kennenlernten. Wir sind keine Historiker und natürlich konnten wir die „Religionsforschung“ nicht toppen, die über Jahrzehnte und mit großem finanziellem Aufwand diese Fragen bearbeitet. Das ist nicht unser Anspruch gewesen. Wir wollten selbst erfahren, wie wir reagieren, was für Vorurteile wir haben und sehen, welche Wissenslücken vorhanden sind.
Die Veranstaltungen reichten vom Besuch einer Moschee über einen koscheren Kochkurs bis hin zur buddhistischen Meditation. Unsere Erlebnisse und gewonnenen Erfahrungen wollten wir allerdings nicht für uns behalten, sondern sie teilen. Zunächst innerhalb der eigenen Gruppe, denn nie waren alle bei diesen Veranstaltungen dabei. Dann aber auch mit interessierten Menschen im Umfeld des Deutschlandstipendiums der Frankfurter Universität. Dafür wählten wir die Form eines kleinen Büchleins, das mit Bildern von den Veranstaltungen und mit persönlichen Erlebnisberichten unsere Erfahrungen zusammenfassen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wir wollen durch unsere Erlebnisse lediglich Menschen zum Nachdenken animieren. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!


Entwicklung

Bereits im Verlauf der Projektfindungsphase sind wir auf das erste Hindernis gestoßen. Aufgrund unterschiedlicher Interessen spaltete sich die Stipendiatengruppe in zwei Gruppen und trotz der Einigung auf ein Projektthema distanzierte sich ein Teil der Stipendiaten vom Projekt. Dies stellte den verbleibenden Teil und unseren Mentor vor eine schwierige Situation und wir mussten uns fragen, ob die Gruppe an einem gemeinsamen Projekt arbeiten kann, obwohl nicht alle Mitglieder beteiligt sind. Durch gute Ideen und einen strukturierten Plan trafen wir dann jedoch den Entschluss, das Projekt fortzuführen. Und dies war ein toller Erfolg, denn das Projekt konnte auf diese Weise „gerettet“ werden und schweißte die Kleingruppe umso mehr zusammen.
Im Verlauf der weiteren Planung sollte sich jeder Stipendiat eine Veranstaltung zum Thema überlegen und deren Durchführung planen. Diesem konnten sich dann weitere Stipendiaten und Freunde anschließen. Die einzelnen Veranstaltungen führten zu einer starken Auseinandersetzung mit dem Thema und wurden in Erlebnisberichten dokumentiert. Diese können Sie gerne in unserem Büchlein nachlesen.


Blick in die Zukunft

Für uns als Gruppe ist das Projekt abgeschlossen. Wir bauten durch die intensive Auseinandersetzung mit den verschiedenen Religionen Distanzen zu den unterschiedlichen Glaubensformen ab. Dies hat uns geholfen, uns selbst und andere besser zu verstehen und fördert so ein besseres Miteinander. Darüber hinaus können wir von unseren Erlebnissen berichten und so auch andere Menschen über ihr mögliches Halbwissen aufklären, was dazu führt, dass andere sich mit dem Thema Religionen auseinandersetzen und so mehr Gemeinschaft gelebt werden kann. So soll einem nachhaltigen, besseren Verständnis füreinander in unserer multikulturellen Gesellschaft beigetragen werden.