Goethes Studienbotschafter

Projektbeschreibung:

Durch die seit Jahren bestehende Bildungsexpansion nähert sich Abiturientenquote eines Jahrgangs 50% an. Zusammen mit der nahezu bundesweiten G8-Reform erlangen immer mehr Schüler die Allgemeine Hochschulreife. Gleichzeitig sind die Studienanfänger jünger geworden, im zunehmenden Maße gar minderjährig. Mit der Abschaffung des neunstufigen Gymnasiums geht der Verlust eines Jahres der Reflektion einher, die die Jugendlichen ihrer Studienwahl widmen konnten. Nicht zwingend führt dies für jeden Schüler zu Fehlentscheidungen, doch die Statistiken zur Zahl der Studienabbrecher weisen insgesamt auf einen negativen Trend hin. So ist ein Studienabbruch, ob freiwillig oder gezwungenermaßen eher die Regel als eine Ausnahme geworden. Die Ursachenanalyse ist kompliziert und lässt sich nicht auf mangelhafte Eigeninitiative der Studierenden reduzieren. Schulen wie auch Universitäten bieten eine Vielzahl von Informationsangeboten an, dennoch erweist sich der Übergang zwischen gymnasialer Oberstufe und ersten Semester selten als fließend. Mit unserem Projekt wollen wir diesen Übertritt für angehende Studierende erleichtern, indem wir die Schülerinnen und Schüler u.a. mit dem Studienalltag bekannt machen und ihnen eine erste greifbare Vorstellung ihres gewünschten Studienfaches ermöglichen. Dabei fußt unser Konzept auf einem Mentoren-Programm, das den Jugendlichen die Möglichkeit einer ganz individuell auf sie abgestimmten Betreuung und Beratung gestattet. Konkret sieht das Projekt die Zuweisung eines interessierten Schülers zu einem Mentor vor, den der Abiturient einen Tag lang in seinem Studium begleitet. Dabei soll dem zukünftigen Studienanfänger der jeweilige Campus mit seinen Anlaufstellen wie Immatrikulationsbüro, Bibliothek, Studentenwerk, Mensa oder Hörsaalzentrum gezeigt werden, vor allem aber der gemeinsame Besuch von Vorlesungen, Seminaren oder (Labor-)Praktika im Vordergrund stehen. Gleichzeitig soll dabei ausreichend Raum für persönliche Anliegen und Wünsche des Schülers bleiben. Somit werden den jungen Erwachsenen unmittelbare Einblicke in das Studienleben ermöglicht und im günstigsten Fall die Studienwahl positiv beeinflusst, in dem einem möglichen Studienabbruch aufgrund bestehender falscher Vorstellungen entgegengewirkt wird.