Finanzplatz Frankfurt

Idee
Ihre Wolkenkratzer prägen unser Stadtbild ebenso wie die Banker, die in der Mittagspause beschäftigt durch Frankfurt eilen. Ihr mittelbarer und unmittelbarer Einfluss erstreckt sich vom House of Finance auf dem Campus Westend über das berühmte Wolkenkratzerfest bis zum J.P. Morgan Lauf als überregionales Sportevent. Unsere Gruppe untersuchte in einem interdisziplinären Projekt die Frankfurter Finanzwirtschaft.


Entwicklung
Um sich ein möglichst umfassendes Bild vom Verhältnis zwischen Banken und Bürgern zu machen, sollten Experten aus unterschiedlichen Lebensbereichen befragt werden. Diese Bereiche teilten wir in Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt und Bildung ein. In Gruppen zu je 3 Stipendiaten suchten wir arbeitsteilig verschiedenste Experten heraus, die uns als Interviewpartner ein möglichst differenziertes Urteil über den Finanzplatz erlauben.
Welche Institution profitieren finanziell oder ideell von Zuwendungen aus dem Finanzsektor? Wie beeinflusst dieser Wirtschaftszweig das Selbstbild der Frankfurter und die überregionale Außenwahrnehmung? Welche Spuren hat die internationale Euro- und Finanzkrise im Mikrokosmos unserer Stadt hinterlassen?
Abseits gängiger Klischees vom gierigen Banker hinter Hochglanzfassaden sollte unsere Untersuchung unter die Oberfläche führen, Hintergründe beleuchten und hinter diese Fassaden blicken. Daher sprachen wir auch bewusst mit Menschen, in deren Alltag der Finanzplatz auf den ersten Blick keine große Rolle spielt. Ein Theaterverlag beklagte den hohen Aderlass junger Künstler wegen steigender Mietpreis, Schulleiter und Professoren relativierten die Wichtigkeit finanzieller Zuwendungen aus dem Bankensektor und ein Herausgeber der F.A.Z. hob den Frankfurter Bürgerstolz besonders hervor.
Der Frankfurter Bankensektor ist im Alltag der Stadtbürger deutlich weniger präsent, als öffentliche und mediale Wahrnehmung vermuten ließe. Folglich sind die Finanzinstitute in viel höherem Maße Geldgeber als Ideengeber, die große Prestigeprojekte stärker unterstützen, als kleine soziale oder kulturelle Initiativen. Dennoch leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen und kulturellen Vielseitigkeit der Rhein-Main-Region.


Blick in die Zukunft
Alle Ergebnisse haben wir einem Reader zusammengestellt, der die gewonnen Erkenntnisse und durchgeführten Interviews bündelt, erklärt und zusammenfasst. Wir hoffen auf eine Veröffentlichung unserer Arbeit auf Basis dieser Zusammenfassung in einer regionalen oder überregionalen Zeitung.

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