Lecture mit Staatssekretär Dr. Georg Schütte

Georg sch%c3%bctte pic

Herr Dr. Schütte, Staatssekretär beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, berichtete von der Entstehungsgeschichte des Deutschland- Stipendiums und erklärte anhand diesem Beispiel wie politische Prozesse ablaufen. Er gab Einblicke in die eigene Laufbahn und legte nahe, berufliche Möglichkeiten zu ergreifen und sich nicht davon hindern zu lassen, denn: "Im Nachhinein ist ein Lebenslauf immer konsistent."

Den Lecturereigen des zweiten Förderjahres eröffnete Staatssekretär Dr. Georg Schütte. Er konnte mit viel Sachverstand das Thema politische Prozesse am Beispiel des Deutschland-Stipendiums erläutern.

Im Vortrag ließ er eine spürbare Leidenschaft für das Deutschland-Stipendium erkennen und berichtete von der Entstehungsgeschichte. Er nahm die Zuhörer mit auf die Reise in die Vergangenheit und ließ das Gefühl entstehen, man sei nun tatsächlich Zeuge der Geburt des dem Deutschland-Stipendium zugrundeliegendem Bundesgesetzes. So konnten sich die Zuschauer eine Vorstellung machen von den einzelnen Stationen der Projektverwirklichung.

Projekte, gleich welcher Art, seien nur umsetzbar, wenn bestimmte Kriterien beachtet werden. Man muss verstehen, dass zur Zielerreichung auftretende Probleme unterschiedlich behandelt werden können. Wichtig sei, Mitstreiter für seine Vision zu finden, aber auch die Fähigkeit zu besitzen, bei mangelnder Einigkeit, Kompromisse schließen zu können. Im gesamten Verfahren soll man darauf achten, das anvisierte Ziel nicht aus dem Blickfeld zu verlieren.

Mit der lebendigen Beschreibung der einzelnen Meilensteine von der Ideenentstehung bis hin zur Realisierung erklärte Herr Dr. Schütte, dass ein Beruf in der Forschungs- und Bildungspolitik die Leidenschaft erfordert, "Entscheidungsspielräume mit Augenmaß ausloten“ zu können.

So galt auch beim Deutschland-Stipendium diese Devise, als schon die Gesetzgebungskompetenz des Bundes zweifelhaft erschien oder die Verhandlungen mit dem Bundesfinanzministerium über Zweckausgaben zur Unterstützung der sich beteiligten Hochschulen ins Stocken kam.

Herr Dr. Schütte berichtete nicht nur inhaltlich von Prozessen, sondern gab auch Einblicke in seine Biographie, wobei er einleitend mit einem Lächeln mittteilte, dass im Nachhinein jeder Lebenslauf konsistent wirkt.

Geboren wurde Herr Dr. Schütte am 26. Oktober 1962 in Rheine. Seit  2004 bezieht er das Amt des Staatssekretärs im Bundesministerium für Bildung und Forschung und arbeitet eng zusammen mit der Staatssekretärin Frau Quennet-Thielen. Sein Weg dorthin verlief, wie er sympathischerweise einsehen ließ, nicht gradlinig.

Ihn zog es zuerst an die Universität Dortmund zum Journalismus Studium und von dort aus ging es an die City University of New York zum Studium Television and Radio. Er erwarb den Master of Arts, promovierte und stattete Harvard als Visiting Fellow einen Besuch ab. Getragen von der Vision, einen besseren internationalen Wissensaustausch zu ermöglichen, übernahm er die Leitung der Grundsatzabteilung der Alexander von Humboldt Stiftung, arbeitete anschließend als geschäftsführender Direktor der Fullbright Kommission und darauffolgend als Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung in Bonn. Damit wechselte er mehrfach zwischen den Arbeitsbereichen Wissenschaft, Politik und Management.

Als Referent der Lecture stand er den Stipendiaten für Fragen zur Verfügung und bot einen Vortrag, bei dem  er Mut und Rat denjenigen auf dem Weg gab, bei denen sich der Berufswunsch noch nicht herauskristallisiert hat. Wichtig sei, aktiv zu sein: "Manchmal folgt man seinem Herzen, manchmal folgt man der Gelegenheit, aber im Anschluss muss die Entscheidung stehen, durchzustarten.“ Dabei sprach er aus eigener Erfahrung.

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass die Stipendiaten einen Abend erlebten, der nicht nur informativ und aufschlussreich war, sondern vor allem inspirierte und Antrieb gab, Lebenschancen herauszuarbeiten und Verantwortung zu übernehmen.

Monika Finiewicz
(Stagiaire beim Deutschland-Stipendium an der Goethe Universität Frankfurt am Main)