Schneller, höher, schlauer - Sport und Studium als härteste Disziplin

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Aus dem Fernsehen bekannte Sportler einmal als Kommilitonen erleben: Die Olympiateilnehmer Betty Heidler (Bronzemedaille im Hammerwurf, Jurastudentin an der Goethe-Universität), Christiane Klopsch (Staffel 4x400m, Studentin der Germanistik und Kunstgeschichte an der Goethe-Universität) und Niklas Zender (Nominiert für die 4x400m Staffel, jedoch verletzungsbedingt kein Einsatz, Medizinstudent an der Goethe-Universität) erlaubten im Gespräch mit den Moderatoren Jörg Ottmann und Justine Kisielowski einen Blick in den Alltag zwischen Trainingshalle und Hörsaal.

Die Olympioniken standen einen Abend lang Rede und Antwort. Die StipendiatInnen konnten ihre Fragen vorab einreichen oder am Abend selbst direkt an die Gäste richten. Eine Chance, die sich viele nicht entgehen ließen.

So berichteten die Olympioniken von Ihren Erfahrungen bei der Olympiade 2012 in London und zeigten anhand von Bildern ihre persönlichen Eindrücke sowie das Ausmaß der Aufmerksamkeit. Die Sportler begeisterten mit Ihrer Ehrlichkeit als sie von Ihrer Nervosität vor dem Wettkampf berichteten und es um die Frage ging, wie sie mit Niederlagen in ihrer Sportkarriere umgingen. Notwendig sei, zusammen mit seinem Trainer eine Analyse zu erstellen, um den Ursprung des Problems ausfindig zu machen und um die Frage „Woran lag es?“  für sich selbst und für die Aufstellung des Trainingsplans beantworten zu können. Wichtig sei aber auch, sobald die Fehlerquelle entdeckt  ist, damit abzuschließen und nach vorne zu blicken. Betty Heidler sagte hierzu: „Niederlagen spornen mich mehr an als Siege. Der Ärger ist einfach zu groß!“

Alle drei wissen genau wie sich Siege anfühlen und wie mit zunehmendem Erfolg der Leistungsdruck steigt. Doch wie viel Training steckt tatsächlich hinter dem Erfolg? Wie lässt sich Sportkarriere und Uni - bei Betty Heidler sogar noch zusätzliche Praktika für Ihre Tätigkeit als Polizeihauptmeisterin - unter einen Hut bringen? Niklas Zender trainiert 10-12 mal die Woche und unmittelbar vor der Lecture schrieb er noch schnell eine Klausur. Christiane Klopsch nennt uns die Zauberformel: Disziplin, Zeiteinteilung und Organisation und das auf alle Lebensbereiche bezogen. Natürlich spielt Leidenschaft dabei eine bedeutende Rolle als Antriebsmittel für die eigene Motivation.

Der Trainer wird angewiesen, bei der Aufstellung des Trainingsplans  als wichtig eingestufte Veranstaltungen im Studienfach mit zu berücksichtigen. Wenn das allerdings nicht möglich ist, hat der Leistungssport Priorität. Schließlich will man an bereits errungene Erfolge anknüpfen und die Zeit als Hochleistungssportler ist endlich. Erstaunlich ist, dass alle drei „Unistress“ offenbar nur als Randerscheinung wahrnehmen. Das haben sie wohl Ihrer Erfahrung zu verdanken. Der Druck einer Klausursituation sei nicht annähernd vergleichbar mit dem im Wettkampf. Daher würden Klausuren auch keine große Belastung darstellen. Und wo bleibt die Freizeit? Alle drei sind sich da einig: Für das eigene Wohlergehen sollte man weniger in Kategorien wie Uni, Training und Freizeit denken. Wichtig ist, dass man alle Lebensbereiche leidenschaftlich betreibt. Dann kann die Uni auch zum Ausgleich für den Sport werden und wieder umgekehrt.

„Hut ab!“ sagen wir da nur und bedanken uns für einen eindrucksvollen und aufregenden Abend!

Monika Finiewicz
(Stagiaire beim Deutschland-Stipendium an der Goethe Universität Frankfurt am Main)

 

Die Gäste des Themenabends:

Betty Heidler, seit 2005 durchgehend Deutsche Meisterin im Hammerwurf, Weltrekordhalterin, Drittplatzierte bei den Olympischen Spielen in  London und Jurastudentin an der Goethe-Universität Frankfurt

Christiane Klopsch, 2011 Deutsche Jurorenmeisterin  400m Hürden, Teilnehmerin an den Olympischen Spielen mit der 4×400m Staffel und Studentin der Germanistik und der Kunstgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt

Niklas Zendler , Zweitplatzierter bei der Juniorenmeisterschaft, Olympianominierter mit der 4×400m Staffel (keine Teilnahme wegen Bündelabriss) und Medizinstudent an der Goethe-Universität Frankfurt.