Mitten unter uns - angekommen? - Flüchtlinge an der Goethe-Universität berichten.

Entstehung

Bereits zu Beginn der Überlegungen über unser Projekt war uns bewusst, dass wir uns einerseits regional als Studenten der Goethe-Universität Frankfurt engagieren, andererseits aber auch im internationalen Dialog etwas bewirken wollten. Unser Blick fiel dabei schnell auf das Thema der Integration, wie sie in Deutschland funktioniert, bzw. funktionieren sollte. Im Dialog mit einem unserer Mentoren, der als Pfarrer in seiner Gemeinde einen Flüchtling aufgenommen hatte, kamen wir zu einer konkreten Projektidee: Ein Interview mit dem jungen Asylbewerber über seine Flucht aus der Heimat und seine „Ankunft“ in Deutschland.

Entwicklung

Zunächst sammelten wir allgemeine Informationen, um uns auf ein Gespräch vorzubereiten. Von offiziellen Stellen erhielten wir wenig Auskunft. Eindeutige Zahlen gab es nicht, Kontakt zu Einwanderern war auf diesem Wege nur schwer herzustellen. Erfolg hatten wir letztlich aber u.a. über die Katholische Hochschulgemeinde unserer Universität, die uns den Kontakt zu einem weiteren ausländischen Studenten vermittelte. Ergebnis unserer Recherchen ist heute ein Internet-Blog, der neben grundlegenden Begriffserklärungen zum Thema Flucht und Einwanderung auch Gedanken über die Fluchtgründe und -Hindernisse beinhaltet. Größter Erfolg unseres Projekts sind jedoch drei Interviews mit vier besonderen Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nach Deutschland kamen, und im Prozess der Integration schon verschieden viel erreicht haben. Diesen Erfahrungen, die unsere Interviewpartner so offen mit uns geteilt haben, möchten wir ein Forum bieten. Wir haben dazu das Konzept sog. „Hörstationen“ aufgegriffen, indem wir kleine Lautsprecher auf dem Campus der Universität anbringen, sodass sich interessierte Studenten unsere Interviews im Freien anhören können.

Blick in die Zukunft

Die Auseinandersetzung mit den individuellen Schicksalen unserer Interviewpartner hat uns die Augen für das Konzept eines multikulturellen Staates geöffnet. Wir hoffen, dass viele Frankfurter Studenten sich unsere Interviews anhören, unseren Blog lesen und sich selbst einmal – wie wir – gedanklich in die Situation eines Asylbewerbers, eines Flüchtlings versetzen. Wir wollen ein Nachdenken darüber anregen, wie man in einer fremden kulturellen Umgebung ankommen kann, und auch in Zukunft Spenden sammeln, um Asylbewerbern, wie unseren Interviewpartnern, ihren weiteren Weg zu erleichtern.